Jobentdecker-Blog
Linda in der Zahnarztpraxis Dr. Welsch und ZA TrollBeim Zahnarzt waren wir (im Normalfall) alle schonmal; zweimal im Jahr steht bei mir normalerweise ein Routinebesuch zur Kontrolle im Terminkalender!
Aber nun durfte ich noch zwei weitere Tage in der Zahnarztpraxis Dr. Jürgen Welsch und Peter Troll verbringen, um dort den Beruf der zahnmedizinischen Fachangestellten zu erkunden. Das heißt, ich saß diesmal ausnahmsweise nicht auf dem Behandlungsstuhl, sondern durfte selbst danebenstehen und mal hinter die Kulissen blicken!
Zahnarztpraxis Dr. Jürgen Welsch und Peter Troll:
Hierbei handelt es sich um eine zahnärztliche Gemeinschaftspraxis, die ihren Sitz in Hofheim in Unterfranken hat. Dort seid ihr richtig aufgehoben, wenn ihr ein Anliegen rund ums Thema gesunde, schöne oder neue Zähne habt: In den Bereichen Prophylaxe, Zahnersatz, Implantate und vieles mehr könnt ihr auf zuverlässige Beratung und Behandlung zählen. Was besonders ist, ist, dass sich die Praxis auch der Zahnästhetik widmet: Es werden also auch kieferorthopädische Anliegen (Zahnspangen etc.) betreut.
Dass alles reibungslos funktioniert, arbeiten dort neben ZA Dr. Jürgen Welsch und ZA Peter Troll noch zehn zahnmedizinische Fachangestellte.
Die Praxis ist stolz, dass sich unter der modernen Ausstattung beispielsweise Geräte wie das Folien-Tiefziehgerät oder die intraorale Kamera befinden. Zudem ist diese Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Implantologie, dem Freien Verband Deutscher Zahnärzte sowie der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde.
Der Beruf: Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) -> ZMA
Wer sich für eine Karriere als Zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) entscheidet, durchläuft zuvor eine dreijährige Ausbildung. Doch bevor man diese antritt, ist es natürlich grundlegend, zu wissen, welche Aufgaben zum Beruf gehören: Generell ist man für die Assistenz des Zahnarztes zuständig. Konkreter bedeutet dies, dass man diesen bei Behandlungen und Untersuchungen unterstützt, kleinere Labortätigkeiten übernimmt und Abdrücke oder Provisorien anfertigt. Weitere Aufgaben fallen bei der Instrumentenaufbereitung, Prophylaxe und Verwaltung/Terminvereinbarung an.
Mitbringen sollte man Spaß am Umgang mit Menschen, Organisationstalent und natürlich Interesse an zahnmedizinischen Themen.
Für die, die an Aufstiegschancen interessiert sind, besteht ein breites Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten: Zahnmed. Verwaltungsassistent(in) (ZMV), Zahmed. Prophylaxeassistent(in) (ZMP), Zahnmed. Fachassistent(in) (ZMF), Dentalhygieniker(in), Praxismanager(in).
Meine Zeit in der Zahnarztpraxis
Tag 1: Mein erster Einsatztag in der zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis in Hofheim beginnt um 7.45 Uhr. Nach einer kleinen Tour durch die Praxis– Empfang, Labor, Wartezimmer, die drei Behandlungszimmer- werde ich neben meiner Maske erst einmal mit Handschuhen ausgestattet, sodass ich gleich mitanpacken kann.
Wir reinigen einige Instrumente und bringen die bereits sauberen in die Behandlungszimmern, bevor auch schon die ersten Patienten kommen.
Beim ersten Eingriff, dem ich beiwohnen darf, handelt es sich um die Behandlung einer Paradontitis-Erkrankung: Das heißt, dass beim Patienten unter Betäubung die Zähne und Zahnfleischtaschen gereinigt werden, um bakterielle Beläge zu entfernen.
Nach der Behandlung- genauso wie nach jedem anderen Eingriff- werden die Instrumente in Desinfektionsmittel eingelegt und kommen später gesammelt in den Sterilisator, wo durch die Erhitzung auf 134°C alle Bakterien absterben. Gerade jetzt zu Corona-Zeiten ist es wichtig, dass das Zimmer nach jedem Patienten desinfiziert wird und frische sterile Instrumente bereitgelegt werden. Daraus ergibt sich auch die Aufgabe, das Zimmer für den nächsten Patienten vorzubereiten: Auch hier kann ich mithelfen und weiß schon bald, dass es zur Grundausstattung gehört, jedes Mal Sonde, Pinzette und Spiegel bereitzulegen, sowie dem Patienten Tuch und Becher zum Ausspülen zur Verfügung zu stellen.
Bei der zweiten Patientin müssen wir eine Röntgenaufnahme anfertigen, aus der sich ergibt, dass ein Zahn gezogen werden muss. Das findet natürlich nicht ohne Betäubung statt- dazu darf ich die Spritze hier selbst aufziehen.
Später kommt es noch einmal zu einer ähnlichen Behandlung. da ein Weisheitszahn einer Patientin Schmerzen bereitet.
Da wir vor der Mittagspause noch ein bisschen Luft haben, darf ich mich dann doch noch auf den Behandlungsstuhl setzen: Wir fertigen nämlich Abdrücke von meinen eigenen Zähnen an! Diese Mischung trocknet kurz im Mund an, bevor wir sie anschließend im Labor mit Gips ausgießen. Im Anschluss schleifen wir das Ergebnis noch zurecht- und fertig ist mein Abdruck!
Nach zwei Stunden Pause geht es weiter mit den nächsten Behandlungen: Eine Entzündung wird diagnostiziert und muss mit Antibiotikum behandelt werden, danach steht noch eine professionelle Zahnreinigung an: Bei dieser werden die Zähne gründlich gereinigt, um Zahnbelag auch an schwer erreichbaren Stellen zu entfernen, sodass Folgen wie Karies oder Parodontitis vermeiden werden können.
Bevor der erste Tag um 18.00 Uhr endet, desinfizieren wir noch alle Arbeitsflächen etc. in den Behandlungszimmern, sodass diese für den nächsten Tag vorbereitet sind.
Tag 2: Auch heute begleite ich wieder eine zahnmedizinische Fachangestellte bei ihrer Arbeit und starte meinen Tag um 7.45 Uhr. Wie am Vortag räumen wir die gereinigten Instrumente in die Behandlungszimmer. Es bleibt natürlich auch dabei, dass wir die Zimmer immer für die Patienten vorbereiten.
Ansonsten bringt der Tag aber ein ganz neues Programm mit; denn mit neuen Patienten kommen neue Fälle und damit auch neue Behandlungen.
Zuerst steht uns ein etwas längerer Eingriff bevor: Der Patient bekommt in drei Wochen einen dauerhaften Zahnersatz, braucht aber für die Zwischenzeit noch eine Lösung. Daher werden für ihn Provisorien angefertigt, für deren Herstellung zuerst Abdrücke angefertigt werden. Mithilfe dieser Abdrücke kann man nämlich die Form des Provisoriums bestimmen. Nachdem diese ausgegossen worden sind, werden sie noch zurechtgeschliffen, sodass beim Kauen keine Schmerzen für den Patienten entstehen. Auch die richtige Farbe muss ausgewählt werden.
Wie schon erwähnt, ist die Praxis auch für kieferorthopädische Anliegen zuständig. So hat der nächste Patient einen Termin vereinbart, um bei seiner Zahnspange nach dem Rechten sehen zu lassen und die Gummis wechseln zu lassen.
Der darauffolgende Patient ist nochmal ein Stück jünger- im Wackelzahnalter! Hierbei handelt es sich lediglich um einen Routinebesuch zur Kontrolle.
Da die Praxis heute nur bis um 13.00 Uhr geöffnet hat, endet mein zweiter Einsatztag jetzt bereits.
Fazit: Nachdem meine zwei Tage in der Zahnarztpraxis schon wieder vorbei sind, kann ich ganz sicher sagen, dass der der Arbeitsalltag als zahnmedizinische(r) Fachangestellte(r) sehr vielfältig ist! Es fallen natürlich auf der einen Seite zahnmedizinische Arbeiten an, aber andererseits auch solche aus dem Bereich der Verwaltung und Organisation. In diesem Beruf darf man Verantwortung übernehmen und viele Aufgaben eigenständig ausführen. Die Zahnarztpraxis Dr. Jürgen Welsch und Peter Troll ist eine der Einsatzstellen, die ich mir selbst rausgesucht habe, und nach wie vor bin ich super zufrieden mit dieser Auswahl. An dieser Stelle möchte ich mich auch noch bedanken, dass mir am Anfang alles gezeigt und erklärt worden war, sodass ich dann z.B. nachdem ein Patient gegangen war, immer gleich wusste, was zu tun war, und selbst kleine Aufgaben erledigen konnte. Letztendlich könnte ich mir sogar vorstellen, meinen eigenen Berufsweg mal in diese Richtung einzuschlagen, denn die zahnmedizinischen Themen fand ich interessant und Kontakt mit Menschen würde ich mir auch für meinen späteren Beruf wünschen. Außerdem war es auch schön, zu sehen, wie die Patienten nach der Behandlung erleichtert waren und sich bedankt haben: Denn so spürt man einfach, dass man geholfen hat!
Solltet ihr noch Fragen zu meinen Eindrücken haben, dann freue ich mich über jede Rückmeldung auf meinem Instagram-Account @jobentdecker_has_linda (https://www.instagram.com/jobentdecker_has_linda/)!
Eure Linda
Jobentdeckerin Linda
@jobentdecker_has_linda
Linda ist eine der sechs Jobentdecker, die in den Sommerferien 2020 im Landkreis Haßberge auf Berufserkundung unterwegs sind. Ihre Jobentdecker-Reise führt sie u.a. zur Firma MERZ als Anlagenmechanikerin (SHK), zu marcapo im Bereich Marketing, als Landwirtin auf den den Angushof Schauer sowie als ZMF in die Zahnarztpraxis Dr. Welsch und ZA Troll nach Hofheim.