Jobentdecker-Blog
Anna im SeniorenheimIn meinen zwei Tagen im Caritas Seniorenheim St. Bruno in Haßfurt habe ich viel erlebt. Am ersten Tag war ich in der Küche tätig. Hier wurde ich sofort super freundlich aufgenommen und durfte bei Vielem mit anpacken. Kuchen backen, Mehlklöße fürs Mittagessen kochen, Salat vorbereiten, … mir hat es super viel Spaß gemacht, da ich echt viel machen durfte und einfach auch gern koche.
Das Seniorenheim St. Bruno bildet sowohl Köche, als auch Hauswirtschafter aus. Jetzt fragst du dich vielleicht, wo der Unterschied liegt? Hier kommt er: Die Ausbildung zum Koch dauert 3 Jahre und besteht aus schulischer Ausbildung, sowie praktischer Erfahrung im Betrieb. Hier liegt das Hauptaugenmerk, wie der Name bereits sagt, auf dem Kochen. Man lernt sehr vertieft alles, was man können muss, dass jegliches Gericht gelingt. Wohingegen man beim Hauswirtschafter weniger vertieft das Kochen erlernt, dafür aber die Lerninhalte viel breiter gefächert sind. So lernt man neben dem Kochen auch noch das Putzen, Waschen, Bügeln, … alles was man so im Haushalt benötigt. Dementsprechend ist man mit dieser Ausbildung sehr vielseitig einsetzbar. Die Ausbildung dauert ebenfalls 3 Jahre und wird in Haßfurt in der Berufsschule angeboten.
Die Aufgaben in der Küche im St. Bruno bestehen aber nicht nur darin, das Essen zu kochen, sondern auch einen geeigneten Speiseplan zu erstellen, mit dem möglichst viele Bewohner zufrieden sind (was manchmal gar nicht so einfach ist), ebenso wie Spülmaschine ein- und ausräumen, tägliches Putzen der ganzen Küche, Frühstück/Abendessen vorbereiten, … . Für Personen, die gerne im Haushalt helfen und daran Spaß haben, zu kochen, ist das der perfekte Job. Ich selbst koche begeistert und der Tag dort verging für mich wie ich Flug, hat echt Spaß gemacht! Der Arbeitstag beginnt zwar schon um 6.30 Uhr, dafür ist er dann aber auch um 14.30 Uhr zu Ende, was ich jetzt im Nachhinein als ziemlichen Vorteil sehe, da man dann noch einen halben Tag vor sich hat.
Mein zweiter Tag startete um 6.15 Uhr in der Pflege. Ich wurde der Wohnbereichsleitung Michelle zugeteilt. Leider reden viele negativ über den Pflegeberuf, vermutlich wegen der veralteten Meinung, es wäre ein schlecht bezahlter Job. An dieser Stelle ist deutlich zu erwähnen, dass dies nicht der Fall ist. Bei der Caritas verdienen Pflegefachkräfte deutlich mehr als in anderen Berufen, bei denen Mittlere Reife Voraussetzung ist. In der beigefügten Statistik ist dies deutlich zu erkennen.
Mein Tag hat mir so wahnsinnig viel Spaß gemacht und die Vorurteile waren schnell Geschichte!!! Am Morgen werden erst einmal alle Bewohner geweckt und gewaschen, klar muss das auch im Intimbereich gemacht werden und ist vielleicht deshalb erst einmal unangenehm, doch ich bin mir ziemlich sicher, dass man sich daran schnell gewöhnt und dann ist das Ganze halb so schlimm. Die zahlreichen netten Unterhaltungen schon am Morgen und die lächelnden Gesichter der Bewohner, machen einfach glücklich. Selbst bei schlechter Laune hat man dann schnell wieder ein Lächeln im Gesicht. Viele Bewohner sind für einen Spaß zu haben und sie sind für alles so unheimlich dankbar, dass man sofort weiß, warum und für was man genau diesen Job macht. Sie sind angewiesen auf Hilfe und genau du kannst ihnen diese geben. Bei Michelle hat man richtig gemerkt, mit wie viel Herzblut sie dabei ist. Sie ging mit den Bewohnern so liebevoll um, als wären es ihre Großeltern und ich glaube, genau solche Menschen braucht man in dem Beruf. Bist du nicht der Typ für den Umgang mit alten Menschen und redest nicht so gerne, dann ist das vielleicht nicht dein Beruf, denn die Bewohner brauchen jemanden, der ihnen das restliche Leben noch zu einem schönen werden lassen will!! Die Ausbildung zum Altenpfleger dauert 3 Jahre und ist im Landkreis Haßberge möglich. Schau doch einfach mal auf die Seite der Berufsfachschule für Altenpflege in Hofheim! Nachdem das Waschen zu Ende ist, gibt es Frühstück. Danach werden einige mobilisiert, einige in den Rollstuhl gesetzt, damit sie an Aktivitäten teilnehmen können. Nun heißt es, Fähigkeiten durch Angebote im Altenheim zu stärken und zu erhalten, dafür sind vor allem Betreuungskräfte zuständig. Hier gibt es für jeden etwas: Sportgruppe, Gymnastik, Kochen, Leserunde, …
Bald gibt’s dann auch schon wieder Mittagessen. Beim Essen werden immer, durch die Pflegefachkraft, noch die Medikamente verteilt und den bettlägrigen Bewohnern wird das Essen eingegeben. Gibt es gerade einmal nichts für die Bewohner zutun, so muss das Protokoll vervollständigt werden. Jeden Tag wird dokumentiert, in welchem Zustand sich die Bewohner befinden und ob es irgendwelche Auffälligkeiten gab. Das Ganze macht ja auch Sinn, denn dadurch kann der nachfolgende Dienst dementsprechend handeln. Ich glaube, der Pflegeberuf ist nicht für jedermann was. Man muss mit älteren Menschen arbeiten können und wollen. Zu deinen Aufgaben gehört zusammengefasst: Betreuung und Pflege, Verabreichung von Medikamenten, Betreuung bei persönlichen und sozialen Angelegenheiten, Beratung der Angehörigen, Dokumentation der Pflegemaßnahmen und verwandte Tätigkeiten und menschlich sein!!
So ging mein zweiter Tag auch schon wieder zu Ende. Ich bin immer noch erstaunt, wie mich der eine Tag in der Pflege hat umdenken lassen. Ich konnte mir das echt nicht vorstellen. Betreuung ja, aber Pflege??? Dabei ist das alles nur Gewohnheitssache und man kann mit dieser Arbeit so viel bewirken und so viele Menschen glücklich machen. Nicht nur die Bewohner, auch die Angehörigen sind auf die Hilfe angewiesen und dies sollte dir auch immer bewusst sein. Durch diese ganzen guten Taten, die du jeden Tag machst, kannst du so stolz auf dich sein und damit hat es der Beruf echt in sich!! Ich bin überzeugt, dass ein Praktikum mehr sagen kann, als das ganze Internet. Also probier´s echt mal aus, vielleicht ist es ja genau das Richtige für dich!!
Für mehr Details schaut doch mal auf der Website vorbei: www.caritas-hassberge.de
Mehr Einblicke zu meinen zwei Tagen und zu weiteren Jobentdecker-Einsätzen gibt´s bei mir auf Instagram: jobentdecker_has_anna
Jobentdeckerin Anna
@jobentdecker_has_anna
Anna ist eine von sechs Jobentdeckern, die in den Sommerferien 2020 auf Berufserkundung durch den Landkreis Haßberge gehen. Auf Anna waren Jobeinsätze als Köchin im Hotel/Restaurant Kolb, ein Blick hinter die Kulissen der Rottmann Möbelwerkstätten GmbH, ein Einsatz im Caritas Seniorenwohnheim Sankt Bruno sowie zwei Tage bei der Firma Krines als Technische Produktdesignerin.