Jobentdecker-Blog
Jana beim BRKAn was denkt man zuerst, wenn man an das Bayrische Rote Kreuz (BRK) denkt? Die meisten assoziieren damit wohl zuerst Sirene, Blaulicht und Krankenwagen. Ich durfte in meinen 2 Tagen beim BRK feststellen, dass da noch so viel mehr dazugehört und ich möchte euch hiermit natürlich an meinen Erfahrungen teilhaben lassen.
Als erstes ein paar allgemeine Infos zum BRK in Haßfurt. Das Bayrische Rote Kreuz ist einer der größten Wohlfahrtsverbände und die führende Hilfsorganisation in Bayern. Allein der Kreisverband Haßberge besteht aus 151-500 Mitarbeiter-/innen. Das BRK steht allgemein dafür ein, Menschen zu retten, in Notlagen zu helfen, eine Gemeinschaft zu bilden…, um über das humanitäre Völkerrecht hier in Bayern, aber auch in gesamt Deutschland zu wachen! Außerdem bietet das BRK auch Erste-Hilfe-Kurse an, organisiert Blutspenden und organisiert vieles für Schulkinder, wie z.B. Mittagsbetreuung, Ferienprogramme oder auch Schulkindbegleitung. Das ist aber nur ein Bruchteil der Aufgabenbereiche, die das Bayrische Rote Kreuz insgesamt übernimmt! Falls euch das genauer interessiert, könnt ihr gerne mal auf der Homepage des Kreisverbandes Haßberge vorbeischauen (https://www.kvhassberge.brk.de)
Die meisten werden wohl zuerst an den Rettungsdienst denken, wenn sie an das Bayrische Rote Kreuz denken, doch ich durfte in meiner Zeit als Jobentdeckerin dort auch in den Bereich der Sozialen Dienste schauen, was für mich eine ganz neue Erfahrung war! Hierzu zählen beispielsweise die Sozialstation, der Fahrdienst, der Menüservice „Essen auf Rädern“, Hausnotruf und die Servicezentrale.
Nun aber zu meinem Tagesablauf während meiner 2 Tage dort:
Tag 1: Mein Tag beginnt um 8: oo Uhr. Nach einer kurzen Begrüßung und Führung durch das Gebäude der Sozialen Dienste gabs eine kurze Planänderung, denn es geht in das andere Gebäude zum Rettungsdienst, wo ich spontan erfahren habe, dass ich heute meinen Tag dort verbringen werde, um beim Notarzt mitzufahren. Bevor es aber los ging, gabs natürlich die typischen Arbeitsklamotten eines Rettungssanitäters für mich ;). Fertig angezogen gings zuerst in den Pausenraum, denn es kann durchaus vorkommen, dass man den großen Teil des Tages dort verbringt, wenn keine Einsätze vorkommen. Doch nicht lange Zeit später kam schon der 1. Alarm und ab ging’s ins Auto und los zum 1. Einsatz… Falls ihr euch fragt warum ich nicht einfach im Krankenwagen mitgefahren bin? Ich habe schonmal ein 1-wöchiges Praktikum im Rettungsdienst absolviert und durfte in meiner Zeit auch im Krankenwagen mitfahren, daher war das Mitfahren beim Notarzt für mich eine einmalige Erfahrung, die ich so noch nicht kannte! Ich habe insgesamt einen viel beschäftigten Tag erwischt, wir hatten in ca. 2,5h vier Einsätze in den verschiedensten Orten des Landkreises. Sirene, Blaulicht und über rote Ampeln fahren war hier Normalität, für mich jedoch anfangs etwas erschreckend xD. Warum braucht man zusätzlich zu Notfallsanitätern und Rettungsassistenten überhaupt noch einen Notarzt am Einsatzort? Das ist eine der Fragen, die euch bestimmt interessiert?! Auflösung kommt: Der Notarzt hat bestimmte Zusatzqualifikationen, und kommt bei akuten und lebensgefährdenden Erkrankungen/Verletzungen eines Patienten, um diesen Schmerzmittel zu verabreichen. Nach meinem einsatzreichen Vormittag gings zurück zur Rettungswache, wo ich nochmals einen Blick in das Innere eines Krankenwagens werfen durfte. Seid ihr selbst schonmal im Krankenwagen als Patient mitgefahren? Ich zum Glück nicht :D.
Nach einer Mittagspause gings für mich wieder zurück zum anderen Gebäude des BRK, dort wo auch die Sozialstation untergebracht ist, die ich im Laufe des Nachmittags kennenlernen durfte. Grob gesagt planen die Mitarbeiter dort alles, was mit Sozialen Diensten, wie z.B. dem ambulanten Pflegedienst, zu tun hat. Sie führen Absprachen mit den Krankenkassen, und sind der 1. Ansprechpartner für Patienten. Der Ausbildungsberuf der hierfür benötigt wird nennt sich Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen: Die 3-jährige Ausbildung findet dual statt d.h. Auszubildende besuchen in dieser Zeit an bestimmten Tagen in der Woche oder in Form von Blöcken die Berufsschule. Bei uns ist die am nächsten gelegene Berufsschule für diesen Ausbildungsberuf Bad Kissingen. Module wären beispielsweise Marketing, Rechnungswesen, Leistungsdokumentation… daher wäre es von Vorteil, wenn man Spaß in Mathe, Wirtschaft aber auch in Deutsch mitbringt. Außerdem wären Interesse an Gesundheit sowie wirtschaftlichen und gesundheitlichen Zusammenhängen sinnvoll für diesen Beruf.
Tag 2: Mein Tag beginnt um 8:30 Uhr. Am Vormittag war ich mit dem Fahrdienst des BRK unterwegs. Wir haben Patienten zu Reha Anstalten, zu Arztbesuchen etc. gebracht, und haben daher ganz schön viel Zeit im Auto zugebracht. Danach habe ich mehr über den Menüservice „Essen auf Rädern“ erfahren dürfen, der meiner Meinung nach gerade für ältere Menschen eine super Option ist! Bevor die Speisen zu den Kunden transportiert werden, werden sie im Kühlraum gelagert. Am nächsten Tag werden sie dann in die Autos geladen, die teilweise mit Öfen ausgestattet sind, damit die tiefgekühlten Speisen in der Zeit der Fahrt dort dann erwärmt werden können. Pro Tag werden ca. 100 Essenslieferungen ausgeliefert, und das Angebot scheint auch echt gut anzukommen denn es gibt eine echt große Auswahl an unterschiedlichen Gerichten, sodass für jeden etwas dabei ist :). Natürlich habe ich mir das Angebot nicht entgehen lassen, und als Mittagessen selbst ein Gericht, genauer gesagt Apfelstrudel, probieren dürfen, und es war echt super lecker!!
Als letzten Step habe ich danach noch kurz in den Büroteil des Menüservices „Essen auf Rädern“ schauen dürfen, denn damit alles reibungslos funktioniert ist natürlich eine Menge zu planen und organisieren!
Fazit: Ich war überrascht davon, wie vielfältig das BRK doch eigentlich ist und wie viele unterschiedliche Berufe man dort ausüben kann, von denen man davor gar nicht wusste, dass sie dort vertreten sind! Ich hatte super abwechslungsreiche Stunden dort, bei denen ich viel mitnehmen konnte und bin dankbar für diese 2 interessanten Tage, die ich dort im Rahmen des Jobentdeckerprojektes verbringen durfte😉
Jobentdeckerin Jana
Jana ist eine von sechs Jobentdeckern, die in den Sommerferien 2020 auf Berufserkundung durch den Landkreis Haßberge gehen. Auf Jana warten ein Blick hinter die Kulissen von FRÄNKISCHE Rohrwerke GmbH, ein Einsatz beim Bayerischen Roten Kreuz (Kreisverband Haßberge) im Bereich der Sozialen Dienste, ein Besuch beim Landratsamt Haßberge mit Blick in den IT- und Verwaltungsbereich sowie abschließend ein Einblick in das Berufsbild Steuerberater bei der Kanzlei Steinhäuser & Hümmer.